Eine kleine Reise zu Zweit!

Eher ungewöhnlich für uns, die wir sonst mit großem Gefolge und Aufwand verreisen, fand im August eine kleine Reise zu zweit statt! Csilla und ich fuhren für vier Tage gen Osten! Unsere Vereinsfreundin Almut Klemm hatte zu einem Treffen eingeladen; dieser Einladung folgte ich gerne und nahm die Gelegenheit wahr, Station zu machen in einem meiner „Wohlfühlorte“, Bad Einsiedel bei Seiffen im Erzgebirge. 

Ruhe, Abgeschiedenheit, ganz viel Natur mit Wald und Wiesen, freundliche Menschen, wenn man Begegnungen sucht. 

Als Begleitung hatte ich Csilla ausgesucht, die in ihrem Alter von 14 Monaten fast ausschließlich mit ihrem Rudel als Rückendeckung unterwegs war. Sie sollte neue Erfahrungen und Eindrücke selbständig sammeln und erleben, wertvoll und wichtig für ihre weitere Entwicklung.

Die Anreise mit dem Auto stellte kein Problem dar. Sie verhält sich im Auto ruhig und entspannt und so kamen wir ohne Aufregung  am Waldgasthof in Bad Einsiedel an.
Csilla lief ohne Zögern eine Steintreppe in die erste Etage um das Zimmer zu beziehen und dann auch wieder bedenkenlos hinunter. Die Bedenken hatte ich im Vorfeld, da sie von zu Hause nicht das Treppenlaufen gewohnt ist!

Nach der langen Fahrt hatten wir noch reichlich Gelegenheit in die Natur einzutauchen und uns Bewegung zu verschaffen.

So statteten wir dem Schwartenberg einen Besuch ab. Er gehört mit 787m zu den höchsten Erhebungen im östlichen Erzgebirge.

Csilla posiert vor einer Säule der Königlich-Sächsischen Triangulation; diese diente 1869 zur Landesvermessung. Heute würde man dies als trigonomischen Punkt bezeichnen.

 
Müde von diesem erfüllten Tag, konnten wir beide wunderbar im Hotelzimmer schlafen und so bewältigte Csilla auch ihre erste Nacht in einer fremden Umgebung genauso wie sie ist, unkompliziert und unaufgeregt!

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück und einem ausgedehnten Waldspaziergang ging es nach Seiffen. Der „Spielzeugstadt“ im Erzgebirge.

Zuerst wanderten wir auf einem Höhenweg über der Stadt, welcher immer wieder schöne Ausblicke auf diesen besonderen Ort bietet. 

Danach ging es in die Stadt hinein, durch Geschäfte, in ein Café und entlang der Ortsstraße an welcher unzählige der typischen „Männel“ und weiterer Figuren zu bestaunen sind.

Wie man an den folgenden Fotos unschwer erkennen kann, hatte ich viel Spaß dabei Csilla zu diesem Figuren zu setzen und zu fotografieren. Sie hat geduldig mitgemacht!

Natürlich darf die berühmte Seiffener Bergkirche nicht fehlen!


Nach einigen wunderschönen und intensiven Stunden in Seiffen hieß es wieder Abschied nehmen, denn das nächste Ziel – Freiberg, wartete auf uns.

Ohne zu hetzen, traten wir die Fahrt an und ich konnte mir die Zeit nehmen, noch einen kleinen Zwischenstopp am Schloßhotel „Purschenstein“ einzulegen. Wir streiften ein wenig um das imposante Gemäuer herum und schauten vorsichtig durch das Schlosstor. Da wir jedoch heute hier nicht übernachten wollten, ging die Reise weiter nach Freiberg!

 

Nach einigen Verständigungsproblemen mit meinem Navi und der dann erfolgten persönlichen Navigation durch Almut, fand ich den Treffpunkt, an welchem bereits einige KVD´ler eingetroffen waren und es sich gemütlich machten. Zuhri überwachte das ganze, denn die Beiden schienen keinen richtigen Plan zu haben.

Unmittelbar am Hausgrundstück unserer Vereinsfreunde Almut und Gerd Klemm konnten die Wohnwagen und Wohnmobile parken. Die Lage war ideal für Hundeleute, denn direkt an diesen Platz grenzte ein kleiner Weiher, der „Biberteich“ an, um welchen man herrlich die Gassirunden drehen konnte.

So gut für unsere Hunde gesorgt war, hatten wir es auch, denn Familie Klemm scheute keine Arbeit und Aufwand für uns und schafften ein schönes Plätzchen zum Sitzen, reden, speisen und einfach zusammen sein!

Oh nein, wir wurden nicht kurzfristig inhaftiert! – Die Gitterstäbe gehören zu der Pferdebox, die peinlichst gesäubert und hergerichtet wurde! Das hatten wir auch noch nicht – es war originell!

Am Samstag Morgen, nach einem gemeinsamen Frühstück in der Pferdebox, versammelten wir uns zur Wanderung.

Da die Region um Freiberg zu der „Montanregion Erzgebirge“ gehört, welche im Jahr 2019 UNESCO Weltkulturerbe wurde, war dies natürlich auch das Thema unserer Wanderung.

Bald nachdem wir den Ort verlassen hatten, kamen wir zu der ersten Besonderheit, die wir, in unsere Gespräche vertieft, fast übersehen hätten:

den Kunstgraben

unscheinbar neben dem geteerten Spazierweg befand sich etwas, was wir auf den ersten Blick für einen Fahrradweg hielten. Doch dieses unscheinbare Etwas war ein Kunstgraben und gehört zu einem ca. 70km langen System, welches mehrere Städte mit Trink- und Brauchwasser versorgte. Ursprünglich wurden sie zur Versorgung des Freiberger Bergbaus mit Aufschlagwasser errichtet. Exakt heißt sie Revierwasserlaufanstalt Freiberg und ist als technisches Denkmal geschützt. Früher waren die Gräben mit Holz abgedeckt, heute vorwiegend mit Betonplatten.

Ein Stück weiter erreichten wir einen von mehreren Kunstteichen, welche ebenso zu diesem System gehören. Uns lud diese Kulisse zu einem Gruppenfoto ein.

Nach dieser kurzen Verschnaufpause erfolgte der Anstieg zur „Zugspitze“! Nein, wir waren nicht kurzfristig nach Bayern gereist! – Der Ortsteil von Freiberg in welchem wir uns befanden, heißt „Zug“ und diese Erhebung, die höchste Erhebung dieses sächsischen Ortes, heißt demnach „Zugspitze“. Das dortige bergbauhistorische Areal war einst die bedeutendste Bleierzgrube des Freiberger Reviers. Heute befindet sich dort einer der wichtigsten Denkmalkomplexe des Freiberger Erzbergbaus.

Der Gerberbrunnen

die Bergschmiede

bei strahlendem Sonnenschein und zweitweise ordentlich schwitzend wanderten wir weiter und entdeckten entlang unseres Weges immer wieder Zeugen der Bergbau-Vergangenheit wie hier dieses hübsche Haus.

Den nächste Punkt des Welterbes „Montanregion Erzgebirge“ erreichten wir mit der Grubenanlage „Beschert Glück“. Hier wurden unsere Hunde von den Bewohnern freudig empfangen und ausgiebig mit Wasser versorgt. Die Menschen nutzen die Rast für einen kleinen Plausch auf einer schattigen Bank, wie hier Zuhri und Sohn Canon mit ihren Herrchen!

Dabei konnten sie noch das gut hergerichtete Huthaus mit seiner interessanten Dachkonstruktion bewundern.

Nach der kurzen Erholungspause ging es weiter zu Hammers Gasthaus beim „Drei Brüder Schacht“. Die netten Wirtsleute hatten überdachte Plätze im Freien für uns reserviert und hier konnten sich auch nun die Menschen erfrischen. Ein Teil unserer Gruppe blieb hier beim Gasthaus 

 Sie hüteten die Hunde, während der andere Teil der Gruppe sich auf den Weg machte zum nahegelegenen „Drei Brüder Schacht“ wanderte.

Dort erwartete uns eine sehr interessante Führung, welche die Technikbegeisterten unter uns in Wallung brachte. Nachdem die Grube nicht mehr genug Silbererz zu Tage förderte wurde hier ein Revierelektrizitätswerk errichtet.

Ein Förderverein kümmert sich heute um die Erhaltung und den Ausbau dieses technischen Denkmals.

Wir hatten wieder viel Neues gesehen und gehört und waren eigentlich rundum zufrieden. Gemeinsam traten wir nun die letzte Wegstrecke an.

Nach einem gemeinsamen Abendessen im Lokal trafen wir uns nochmals in der Pferdebox, denn es gab noch einen wichtigen Punkt zu erledigen:

die Weitergabe des Staffelholzes:

freudig nahm Sabine Schneider dies vom Ehepaar Klemm entgegen und erhielt damit den Auftrag und die Ehre, im Jahr 2022 die „Wanderung Ost“ zu organisieren!

Ein wunderschönes Wochenende neigte sich nun leider dem Ende entgegen. Gestärkt mit dem guten Gefühl einer wunderbaren Gastfreundschaft, freudigem Engagement und einem festen Zusammenhalt trat ich die Heimreise an.

Im Gepäck unsere tolle Junghündin, die diese kleine Reise so problemlos, charmant und unaufgeregt bewältigt hat und gewiss von den vielen Eindrücken und Erfahrungen partizipieren wird. 

Auch ich bin gestärkt und glücklich dass ich die eindrucksvolle, lehrreiche Zeit mit diesen lieben Menschen verbringen durfte.