Gen Osten 2022!

Mit der traditionellen Wanderung im Osten unseres Landes eröffnet die KVD meist die Treffen in einem neuen Jahr.

In diesem Jahr führte sie uns einmal mehr ins schöne Sachsen, unweit der Stadt Chemnitz. In der Ferienanlage Seeblick Falkenhain waren Bungalows für die Teilnehmer reserviert und für die Zahlreichen Camper wurden vom Betreiber noch kurzfristig provisorische Stellplätze hergerichtet.

Die Anlage liegt direkt am See, vollkommen ruhig und idyllisch. Ich reiste am 08.04.2022 mit Csilla und Moxie an. Wir bezogen einen Bungalow, mit direktem Blick auf den See, in welchem sich unsere Beiden sofort wohl fühlten.

Nach der langen Fahrt, die beide ohne Jammern und Klagen bewältigt hatten, gab es erst einmal einen ausgedehnten Spaziergang, der durch die Tatsache, dass wir ständig andere Hunde trafen, sehr spannend war. Nachdem die Hunde ihr Futter hatten, ging es für uns in die zur Ferienanlage gehörenden Gaststätte. Hier gab es ein herzliches und teilweise turbulentes Wiedersehen mit gut bekannten Kuvasz und Herrchen und auch mit neuen Mitgliedern. Das Personal nahm den Trubel gelassen und freundlich, sodass wir mit Entspannung unser leckeres Mahl genießen konnten.

Der nächste Morgen begann früh, denn wir hatten einen Ausflug zur Burg Kriebstein auf unserem Programm. Beim Treffpunkt warteten bereits viele Kuvasz und Hunde anderer Rassen aufgeregt an der Leine hopsend, zerrend, bellend mit ihren Menschen auf den Beginn der Wanderung.

Trotz der aufgeregten Stimmung gelang noch ein großartiges Gruppenfoto.

Endlich verließ der riesige Tross das Gelände der Ferienanlagen und marschierte den ebenen Weg am Ufer des Sees entlang Richtung Erlebach zum Fähranleger. So bequem war der Weg nicht lange, denn schon bald bogen wir ab und die Strecke ging recht stein, in kleinen Windungen nach oben. Lohnend war es, immer einmal stehen zu bleiben und auf den unter uns liegenden See zu blicken.

Bald schon hatten wir unser erstes Ziel vor Augen, nämlich die Anlegestelle Nordhäuser Erlebach. Inmitten der freien Natur, ohne jegliche Besiedelung. Es mutete etwas unwirklich an, aber ein Steg, der ins Wasser führte, zeigte deutlich, dass wir hier richtig sind.

Ohne lange Wartezeit kam die Fähre und es hieß einsteigen! Die Hunde waren allesamt sehr aufgeregt. Manche bellten, einige weigerten sich kurz den metallenen Steg zu betreten, der bei Begehen für die Hunde befremdliche Töne von sich gab und auch etwas schwankte.

Letztendlich hatten es alle Zwei- und Vierbeiner geschafft an Bord zu gelangen und einen Sitzplatz zu finden. Csilla und Moxie meisterten das Betreten des Bootes sehr gut und suchten sich entspannt einen Platz. Csilla legte sich vor mich hin,  Moxie wählte die Sitzbank und ließ sich den Wind durch die Locken wehen!

Solche Erfahrungen sind sehr wertvoll für unsere Hunde. Sie helfen, die Hunde gelassen und umgänglich zu erziehen.

Bevor wir die Überfahrt richtig genießen konnten, war sie schon zu Ende, denn wir hatten den Hafen Kriebstein erreicht! Unter der gewohnt großen Aufmerksamkeit, die eine solch imposante Hundegruppe auf sich zieht, verließen wir das Schiff.

Nach wenigen Metern durch den Hafen traten wir in einen Waldweg ein und nach einer Wanderung von ungefähr 45 Minuten konnten wir die Burg Kriebstein erblicken. Erste Fotos wurden geknipst, während wir über den Halsgraben in den Innenhof schritten, der von verschiedenen Gebäudeteilen und mächtigen Mauern umgeben ist.

In diesem Innenhof nahm ein Teil der Gruppe Platz und hatte die verantwortungsvolle Aufgabe die Hunde zu hüten, während der zweite Teil der Gruppe eine Führung durch die Burg genießen konnte.

Mit einem fachkundigen Herrn, der die Besonderheiten der Burg Kriebstein wunderbar erklärte, gingen wir mehr als eine Stunde durch die weiträumigen Säle und Stuben der Burg. 

Prädikat: sehr empfehlenswert!

Nach vielen Eindrücken und neuen Erkenntnissen traten wir wieder in den Innenhof, um die „Hundesitter“ abzulösen und ihnen nun die Möglichkeit zu geben, die Burg zu erkunden.


Man hörte durchweg, dass die Kuvasz sehr brav waren als sie auf Herrchen und Frauchen warteten, jedoch eine kleine Schwarze ihre beiden!!! Hundesitter zur Verzweiflung brachte!

Glücklicherweise gibt es auch in Sachsen Thüringer Bratwurst und so konnten wir eine davon verspeisen, bevor es wieder in Richtung Fähre ging. Nach der langen Wartezeit genossen die Hunde es nun, sich wieder in Bewegung setzen zu können und so ging es flotten Schrittes wieder zum Hafen Kriebstein, wo wir die Fähre zum Fähranleger Falkenhain bestiegen. Unsere Hunde verhielten sich wieder mehr oder weniger skeptisch als wir gemeinsam das Boot betraten. Die Überfahrt verlief entspannt und nach einem kurzen Fußweg erreichten wir unsere Ferienanlage.

Jetzt wurden erst einmal die Hunde versorgt, die dann selig schlummerten. Bei uns Menschen regte sich auch ein gewisses Gefühl in der Magengegend. Bevor unser Hunger gestillt werden konnte, stand ein schönes Gemeinschaftsprojekt an, welches lautete: Gemeinsam kochen wir eine ungarische Gulaschsuppe! In Windeseile traf sich eine Gruppe Freiwilliger, bewaffnet mit Schneidebrettchen, Messern, und großen Schüsseln, um die Zutaten in großer Menge zu schnippeln.

Eine weitere Gruppe hatte bereits verschiedene Feuer entfacht über denen urige Kessel hingen, in die nun das Fleisch und das geschnittene Gemüse gefüllt wurde. Nun hieß es rühren und warten und rühren und warten. 

Solch ein gemeinsames Kochen fördert die Kommunikation und das Gruppengefühl und bereitet sehr viel Spaß. Zumal wenn das Ergebnis so gut schmeckt wie unsere Gulaschsuppe. Als „Nachspeise“ gab es echte Freiberger Magenwürze von Almut. Wir prosteten uns zu und dankten Sabine für diesen schönen, eindrucksvollen und ereignisreichen Tag.

Bevor dieser zu Ende ging, wurde noch das obligatorische KVD-Staffelholz an Andrea und David weitergereicht, die im Jahr 2023 die Wanderung „Ost“ organisieren dürfen.

…..wir freuen uns schon darauf!

Ein zweiter Wandertag war uns noch gegönnt!

Wieder starteten wir  mit der Fähre ab dem Fähranleger Falkenhain, dieses Mal zu einer ausgiebigen Fahrt auf dem Stausee. Hier konnten wir beobachten, dass die ansteigenden Ufer des Sees von unzähligen kleinen Ferienhäuschen besiedelt waren. Wenn im Frühling die Bäume Laub bekommen, wird man diese kaum mehr erkennen.

In Mittweida entstiegen wir der Fähre und marschierten durch ein solches Wohngebiet mit den kleinen Ferienhäuschen in Richtung Wappenfelsen.

Dieser Felsen ist so genannt, weil im 19. Jahrhundert Studenten das Wappen ihrer Korporation einritzten und sich so ein Denkmal in Stein setzen wollten. 

Wir erklommen nun den Wappenfelsen auf einem steilen, nicht immer einfach zu gehendem Weg. Entschädigt für diese Mühe wurden wir durch eine wunderbare Aussicht auf Mittweida, den Stausee und die Umgebung.

 

Nach diesem spektakulären Weg durften wir uns in einem Lokal bei regionalen Spezialitäten verwöhnen lassen, bevor wir wieder die Fähre betraten – unsere Hunde waren allmählich routiniert – die uns nach Falkenhain brachte.

Für mich hieß es nun, flott unsere sieben Sachen einpacken und mit meinen beiden treuen Begleiterinnen die Heimfahrt antreten! Mit im Gepäck hatte ich schöne, neue Eindrücke, gute Gespräche, Gemeinschaft und die Gewissheit, den Hunden viel Abwechslung und neue Erfahrungen bereitet zu haben.