Kuvasztreffen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze

 

Familie Schrappe hatte in diesem Jahr zu dem traditionell im Frühjahr stattfindenden Treffen im Osten unserer Republik eingeladen am Wochenende 13./14.Mai 2017 in die Grenzregion Thüringen/Bayern zu kommen.

Für mich war es bereits das 10. Mal, dass ich zu dieser „Wanderung Ost“ aufbrach.

Mit wechselnden Zwei und Vierbeinigen Begleitern, aber ich war von Anfang an dabei!

Dieses Jahr begleiteten mich Reiner und unsere drei Kuvaszhündinnnen nach Probstzella. Wir konnten unseren Wohnwagen gemeinsam mit den anderen  „KVD- Campern“  im Park des Bauhaushotels „Haus des Volkes“ wunderbar unter alten, großen Bäumen parken und so hatten auch die Hunde für kurze Gassis ideale Bedingungen.

Es ist immer herrlich zu spüren, wie routiniert unsere Kuvasz uns bei solchen Reisen begleiten, sich sofort im Wohnwagen wohlfühlen, es ganz selbstverständlich nehmen und alles mitmachen.

Am Samstag Morgen ging es erst einmal mit dem Auto nach Lauenstein, einem malerischen kleinen bayrischen Ort. Dort trafen wir auf dem Parkplatz unterhalb der Burg weitere Freunde mit ihren Kuvasz, die wie wir meist aus größerer Entfernung angereist waren.

Nach eingehender stürmischer Begrüßung der Hunde und Herrchen mussten die Hunde leider wieder in die Autos, denn zur Besichtigung der Burg Lauenstein konnten sie leider nicht mitkommen. Wir setzten Amina und Belina zu Bosa ins Wohnmoblil, was dieser ohne Probleme zuließ. Ob die Familienbande dies möglicht macht?

Nach einer interessanten Führung durch die alten Gemäuer hatten unsere Gastgeber Plätze im Café Bauer reserviert, wo wir uns mit den berühmten Windbeutels stärkten.

Danach folgte wieder eine kurze Autofahrt zum Parkplatz der „Thüringer Warte“.

Von diesem aus, schlängelte sich die Mensch-Kuvasz Gruppe den Ratzeberg (678m) hinauf zu dem 26,5m hohen Aussichtsturm.

Die unzähligen Stufen bis zur Aussichtsplattform des Turmes muteten sich nur die Zweibeiner zu. Die Vierbeiner durften mehr oder weniger geduldig am Fuße des Turmes warten.

Nachdem alle „Turmbezwinger “ wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückgekehrt waren, ging die Wanderung weiter. Nun bergab und alsbald bot sich uns ein wunderschöner Ausblick auf die Burg Lauenstein.

Wir wanderten weiter durch Wald und blühende Wiesen und dort wo sich der Wald licht zeigte, konnte man bereits auf Probstzella mit seinem markanten Bauhaushotel blicken.

In dieser Region wurden wir mit der Geschichte konfrontiert, denn über lange Strecken führte uns der Wanderweg über einen Patrouillienweg der ehemaligen Grenzsoldaten.

Die Grenze ist hier wirklich noch allgegenwärtig und ein Gefühl der Beklemmung ist nicht abzustreiten. Glücklicherweise überwog jedoch die Freude an der herrlichen Natur, die wir gemeinsam mit unseren Kuvasz und unseren Freunden aus allen Teilen des Landes genießen konnten.

Am Abend im Bauhaus Hotel erfolgte dann ein weiterer Höhepunkt dieses Wochenendes – die Übergabe des „Staffelholzes“ in Form des Knochens. Carola Schrappe überreichte dieses an Gustav Gál, welcher es strahlend und voller Vorfreude entgegennahm.

Am Sonntag gab es ein weiteres Relikt aus der Zeit der Teilung zu besichtigen. Wir wanderten durch einen herrlichen Wald mit imposanten Schieferaufschüttungen.

Nach einem steilen, steinigen Aufstieg erreichten wir den Grenzturm auf dem Hopfberg und den noch vorhandenen Grenzzaun. Ergriffen stellten wir uns zu beiden Seiten des Zaunes auf; unvorstellbar, dass die Menschen zur Zeit der DDR nicht zusammen konnten.

Der original erhaltene Grenzturm beherbergt über drei Etagen eine sehr aussagefähige Ausstellung mit Zeitzeugendokumenten.

Eine interessante Auswirkung und Folge der Grenze mit ihrem Grenzstreifen konnte vom Turm aus gut beobachtet werden: das grüne Band! Ehemals der eiserne Vorhang zieht sich dieser europaweit einmalige Biotopenverbund von Finnland bis zum Balkan. Thüringen hat Anteil an diesem grünen Band in der Länge von 763 km.

Dankbar, dass wir eine solche gemeinsame Veranstaltung organisieren und besuchen können, beendeten wir das Wochenende und freuen uns nun schon auf 2017 wenn es heißt: auf zur Wanderung „Ost“ !